UV-Druck hinter Siebdruckfolien,
36 Stück, Größe variabel, 2020/2021
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»Point of View« beschäftigt sich ausgehend von gefundenen Bildstörungen in Panoramaaufnahmen auf Google Maps, poetisch und experimentell mit der Thematik von Overtourism und dessen absurden Auswirkungen auf die Menschen.
Seit einigen Jahren gibt es die Möglichkeit, private Panoramaaufnahmen von spezifischen Orten auf Google hochzuladen. Diese Panoramabilder bestehen aus einzelnen Fotografien die digital aneinandergereiht zu einer 360° Ansicht zusammengefügt werden und den Nutzer*innen die (imaginäre) Möglichkeit bieten, ferne Orte virtuell zu besuchen und die Blickwinkel der Fotograf*innen einzunehmen. Bei dieser digitalen Aneinanderreihung treten jedoch an den Schnittstellen der einzelnen Fotografien Bildstörungen und Fehler auf. Schatten, Beine, Schuhe oder halbe Körperabschnitte - sie weißen auf die immateriellen Fehlstellen in den digitalen Bildern hin und versinnbildlichen die Unterschiede zwischen virtuellem Raum und Wirklichkeit.
Ebendiese Fehlstellen stehen im Zentrum der Arbeit. Hinter Folien gedruckt, referieren sie so mit ihrer Materialität auf die Screenbasierten Endgeräte durch welche die üblicherweise betrachtet werden. Im Ausstellungsraum werden die Aufnahmen werden um eine sprachliche Ebene erweitert und kontextualisiert: schriftliche Bewertungen der jeweiligen Orte die ebenfalls auf Google Maps gefunden und automatisch von Google übersetzt wurden, begleiten die Bilder poetisch.
Durch die bruchstückhaften maschinellen Übersetzungen entstehen, gleichsam den digitalen Artefakten in den Bildern, poetische Fragmente und Beschreibungen der virtuellen Räume.